
"Kneipp mit allen Sinnen erfahren" - das wird im Kneipp-Erlebnispark möglich, der in den kommenden Jahren in Olsberg und Bigge entsteht.
Durch das Projekt entsteht eine generationenübergreifende, barrierefreie, zum Teil witterungsunabhängige erlebnisorientierte Grünachse im Zentrum des Kneipp-Heilbades Olsberg.
Der Kneipp Erlebnispark wird die innerstädtischen Grünanlagen weiterentwickeln und verbinden - gleichzeitig ist der Park ein weiterer Baustein für eine attraktive und zukunftsfähige Stadt Olsberg.
Zum Durchbruch für das Projekt wurde im Februar 2017 der Förderbescheid des Landes NRW über rund 1,7 Millionen Euro. Das entspricht einer Förderquote von 80 %.
Olsberg. Es geht los: In diesen Tagen starten in Olsberg – je nach Witterung - die Arbeiten an gleich mehreren Stationen des künftigen Kneipperlebnisparks. Mit dem Groß-Projekt verbindet die Stadt Olsberg ihre innerstädtischen Grünanlagen zu einem modernen Erlebnispark, der in verschiedenen Stationen die Elemente der Kneippschen Lehre in moderner Form aufnimmt.
Konkret beginnen die Arbeiten am künftigen „Einstieg“ in den Kneipperlebnispark am Haus des Gastes, am „Sprung über das Wasser“, im Kurpark Dr. Grüne sowie dem „Lernort Kneipp“, der im Bereich des früheren Minigolfplatzes entsteht. Nach der Auftragsvergabe im November sei man in intensive Gespräche mit den beauftragten Firmen eingestiegen, so Hubertus Schulte, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung.
Bei den Detail-Lösungen habe dabei insbesondere die Barrierefreiheit im Mittelpunkt gestanden: So werde ein Teil der geplanten Hochbeete am „Lernort Kneipp“ unterfahrbar, so dass sie auch von Menschen im Rollstuhl optimal genutzt werden können. Möglich wird das durch spezielle, geneigte Betonwände – lediglich ein Hersteller bietet deutschlandweit diese innovative Lösung an. Von den insgesamt vier Kneipp-Armbecken, die am Haus des Gastes sowie im Kurpark Dr. Grüne errichtet werden, sollen ebenfalls zwei so konstruiert werden, dass sie von „Rollifahrern“ bequem genutzt werden können. Mit Ausnahme des Olsberg-Ecks werden alle Stationen des Kneipperlebnisparks barrierefrei nutzbar sein – Bürgermeister Wolfgang Fischer: „Gerade für uns in der Stadt Olsberg ist das Thema Barrierefreiheit sehr wichtig.“
Konkret entsteht am Haus des Gastes ein Platz für Kommunikation – mit Info-Point und Armbecken. Zum „Olsberg-Eck“ wird die Landschaftsspitze im Mündungsbereich des Gierskoppbachs in die Ruhr ausgebaut: Die beiden Brücken, die von Nord- und Südseite zusammentreffen, werden zu einem Platz geöffnet, von dem aus über eine Treppenanlage das Wasser erreicht werden kann. Am „Lernort Kneipp“ werden hinter einer Liegewiese - entsprechend der Kneippschen Säulen Kräuter und Ernährung - im vorderen Bereich Kräuterbeete angelegt. Im hinteren Bereich der Anlage wachsen – symmetrisch angeordnet – Bäume mit alten Obstsorten.
Die Arbeiten zur Weiterentwicklung und Umgestaltung des Kurparks Dr. Grüne beginnen dann voraussichtlich Ende Januar. Zu einer weiteren Station des Kneipperlebnisparks soll die Panoramabrücke in den Bigger Ruhrauen werden – voraussichtlich Ende März wird hier der Olsberger Stadtrat die entsprechenden Aufträge erteilen, Baustart ist dann im Juli.
Geplant ist, Ende Juli zunächst die Station am Haus des Gastes fertigzustellen; die weiteren Stationen folgen bis Ende September. Bis Ende November wird das komplette Großprojekt fertiggestellt und abgerechnet sein – eine Vorgabe des Landes NRW, das den Kneipperlebnispark auch mit 1,7 Millionen Euro fördert. Größere Einschränkungen für den Straßenverkehr wird es durch die Arbeiten nicht geben – kurzfristige Behinderungen an einzelnen Stellen sind jedoch je nach Bauphase nicht ausgeschlossen. Der Zeitplan sei ehrgeizig, so Bürgermeister Wolfgang Fischer: „Aber gemeinsam mit allen Beteiligten werden wir das hinkriegen.“ Der Kneipperlebnispark sei ein Projekt, das echten Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger in Olsberg schaffe: „Hier geht es um Aufenthalts- und Freizeitwert – und damit letztlich um die Lebensqualität in unserer Stadt.“
Olsberg. Nächster Schritt für noch mehr Möglichkeiten für Freizeit, Gesundheit und Erleben in Olsberg: Einstimmig hat der Olsberger Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, für den künftigen Kneipp-Erlebnispark eine Genehmigungs- und Ausführungsplanung zu erstellen. Voraussichtlich bis Mitte August könnten die entsprechenden Planungen abgeschlossen sein; ab Dezember 2018 soll es dann an die bauliche Umsetzung gehen.
Basis dafür sind die Entwurfsplanungen, die Ernst Bauermann vom Büro RiehlBauermann Landschaftsarchitekten jetzt den Mitgliedern des Stadtrates vorgestellt hat. Zuvor hatten Stadtverwaltung und Fachplaner die Entwürfe bereits in einer öffentlichen Bürgerversammlung präsentiert – zahlreiche Anregungen seien seitdem in die Planungen aufgenommen worden, so Bürgermeister Wolfgang Fischer. So wird am Haus des Gastes die Zufahrt klarer strukturiert, am Kurpark Dr. Grüne sollen direkte Sichtbeziehungen dafür sorgen, dass die Möglichkeiten einer sozialen Kontrolle verstärkt werden. Und für die Brücke in den Bigger Ruhrauen schlagen die Planer vor, dass die Rückseite statt 2,60 Meter nur maximal 1,90 Meter hoch sein wird. Vorteil: Im Umfeld der Brücke gibt es dann eine bessere Sicht in die Ruhrauen und auf Bigge.
Zentrale Idee des Kneipp-Erlebnisparks: „Die Gesamt-Entwicklung des städtischen Freiraums“, so Ernst Bauermann. Neben einer bestmöglichen Aufenthaltsqualität werden sich darin auch an vielen großen und kleine Stellen die Lehren des legendären „Gesundheitspfarrers“ Sebastian Kneipp widerspiegeln – zum Beispiel am „Lernort Kneipp“, wo unterfahrbare Kräuterbeete und eine Wiese mit alten Obstbaumsorten entstehen sollen. Der Mündungsbereich des Gierskoppbachs in die Ruhr wird zum „Olsberg-Eck“ aufgewertet, an dem man über eine Platzanlage und elf Stufen die beiden Gewässer erreichen kann – „ein Ort mit einem ganz besonderen Flair“, so Ernst Bauermann. Ein neues Podest öffnet dabei den Blick für den weiteren Flussverlauf der Ruhr in Richtung Westen.
Vor dem Haus des Gastes entsteht eine Platzanlage, die zum modernen und stilvollen „Entree“ zum Kneipp-Erlebnispark wird und über eine Freitreppe auch eine Anbindung zum Generationenpark schafft. Auch einen barrierefreien Zugang wird es – wie bislang auch – an dieser Stelle geben.
Eine besondere Bedeutung komme ebenfalls dem Kurpark Dr. Grüne zu, der in seinen Grundzügen noch von Dr. August Grüne, einem Schüler Kneipps, angelegt worden ist. Der historische Baumbestand wird hier einerseits mit einem Tretbecken sowie dem renaturierten Gierskoppbach kombiniert, andererseits aber auch mit einer Platzanlage und Ruhebereichen. Besonderheit: Auch das Tretbecken ist barierefrei zu erreichen – Wolfgang Fischer: „Damit kann es wirklich von allen Park-Besucherinnen und –Besuchern genutzt werden.“ Ein außergewöhnlicher Akzent entsteht im Bereich der Bigger Ruhrauen, wo eine 28 Meter lange bogenförmige Brücke zum westlichen Wendepunkt des Kneipp-Aktivweges wird. Das Geländer aus Palisadenelementen fokussiert mit schmalen Blickdurchlässen die Aufmerksamkeit. Auf der Ostseite – in Blickrichtung Ruhrauen und Bigge – sind die Palisaden dagegen nur 65 Zentimeter hoch. Aufgesetzt wird eine 35 Zentimeter hohe gebogene Acrylglasscheibe. Sie soll in bestimmten Bereichen mit den Abbildungen von Tier- und Pflanzenarten bedruckt werden, die in den Ruhrauen vorkommen. Die Absenkung wird es sowohl Kindern wie auch Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, Einblicke aus einer besonderen Perspektive ermöglichen.
Einstimmig gaben die Ratsmitglieder Fachplanern und Verwaltung Rückhalt für diese Entwurfsplanungen – verbunden mit dem Hinweis, die Kostenentwicklung genau im Auge zu behalten. Mit insgesamt 2,1 Euro an Kosten rechnet die Stadt Olsberg für das Großprojekt – 80 Prozent davon werden aus EU-Mitteln gefördert. Nach bisherigem Stand fallen rund 95.000 Euro an Mehrkosten an – man werde nach Wegen suchen, „das wieder reinzuholen“, so Bürgermeister Wolfgang Fischer.
Ausgestellt sind die Entwurfsplanungen zum Kneipp-Erlebnispark übrigens im Olsberger Rathaus – hier können sich Interessierte während der üblichen Öffnungszeiten informieren. Zu sehen sind die Pläne zudem unter www.olsberg.de im Internet.